Qualität
Ernährung,  Hundeabteilung

Q wie Qualität

Fertigfutter und die Qualität – da scheiden sich die Geister. Fakt ist, dass es qualitativ schlechtes und relativ gutes Fertigfutter auf dem Markt gibt. Aber woran erkenne ich gute Qualität? Nicht immer ist teuer auch gut, aber die Guten kosten sehr oft etwas mehr, als die schlechten. Ich will euch heute mal ein bisschen was darüber erzählen.

Q wie Qualität

Nassfutter oder Trockenfutter? Kaltgepresst, gebacken, extrudiert. Diese Begriffe erschlagen uns in der Werbung. Wenn ich hier in einem Beitrag auf alles eingehen würde, dann wäre es so lang, dass ihn niemand mehr lesen würde. Deshalb gibt es nur eine Zusammenfassung in meinen Worten, mit denen ihr hoffentlich ein bisschen mehr Durchblick habt.

Zuerst einmal ist jedes Fertigfutter, egal ob Nass- oder Trockenfutter erhitzt worden. Es wäre sonst nicht haltbar und wir müssten es in ganz kleinen Mengen kaufen oder einfrieren. Es gibt verschiedene Temperaturen, aber alle sind hoch. So hoch, dass einige Inhaltsstoffe nicht überleben, die müssen dann nachträglich noch hinzugefügt werden oder es werden bestimmte Lebensmittel hinzugefügt und das in größeren Mengen, dass der Rest noch ausreicht, um die Nährstoffe zu decken. Einige Hersteller haben auch eine bestimmte Art der Erhitzung, das geht anscheinend sehr langsam vonstatten und somit bleiben einige Vitamine und Mineralstoffe etwas besser erhalten.

Trockenfutter wird immer erhitzt und zu einer Masse gepresst, damit dann später die Kroketten geformt werden können. Bei Feuchtfutter gibt es immer irgendetwas, das bindet, sonst hätte man eine Suppe. Tatsächlich gibt es Doseninhalte, die sehr matschig und flüssig sind, die kommen sogar teilweise ohne künstliche Bindemittel aus. In einigen Fällen wird fettige Brühe verwendet, die dann beim Erkalten den Inhalt andickt. Auch Reis dient als Bindemittel, denn er dickt ebenfalls die Masse, wenn er kalt wird und sehr weich gekocht wurde.

Meine Kriterien für Trockenfutter – Qualität:

  • offene Deklaration

-genaue Prozentangaben der Inhaltsstoffe
-nicht nur „Huhn“, sondern welche Teile des Tieres
-Auflistung der tierischen Nebenerzeugnisse – können sonst auch schwer verdauliche, wie Haare, Federn, Hufe usw. sein
-auch die anderen Inhaltsstoffe sollten mit Prozentangaben versehen sein

  • Kohlenhydrate sollten nicht an erster Stelle stehen (was an erster Stelle steht, ist am meisten enthalten)
  • kein oder kaum hydrolysiertes tierisches Eiweiß (sofern der Hund gesund ist und keine Allergien hat – manche Hunde brauchen es)
  • Prozentangabe des Fleisches frisch oder getrocknet (wenn frisch muss man es auf die den Trockengehalt berechnen, frisches Fleisch enthält ca. 2/3 Wasser, dass bei der Herstellung verloren geht)
  • Fleischanteil gesamt getrocknet ab 35 % besser noch ab 40 %
  • Kohlenhydratanteil nicht zu hoch (viele verschiedene Sorten ergeben zusammen oft einen höheren Teil als das Fleisch gesamt)
  • keine chemischen Zusatzstoffe (stehen meist am Ende der Liste und hören sich auch chemisch an, manche sind unbedenklich, manche sind bedenklich), aber es geht auch ganz ohne
  • keine Zusätze von Nahrungsergänzungen – Die schaden zwar nicht, bringen aber auch nichts, wenn mein Hund sie nicht braucht. Solche Präparate können zwar vorbeugend wirken, sollten aber immer als Kur eingesetzt werden. Sollte er im Alter mal Gelenkprobleme haben, wird er auf Grünlippmuschel oder Teufelskralle nicht ansprechen, wenn er es sein ganzes Leben bereits jeden Tag mit dem Futter bekommen hat. Genauso ist es mit Bierhefe. Wenn mein Hund im Fellwechsel ist oder Probleme mit der Haut hat, bekommt er sie extra. Zumal viele Hunde auf Hefe reagieren. Außerdem sollte Hefe bei einem Pilzbefall nicht gefüttert werden, denn damit ernährt man den Pilz. Da hat man dann endlich ein gutes, verträgliches Futter gefunden und dann reagiert er auf die Hefe. Ein absolutes No-Go ist für mich, Taurin im Futter. Taurin ist gut für die Herztätigkeit, aber Hunde können es aus Fleisch selber herstellen. Hunde mit bestimmten Herzerkrankungen bekommen es vom TA verschrieben. Taurin kennen wir aus dem Red Bull. Es pusht und macht evtl. hibbelig. Meine Hündin reagiert total auf Taurin im Futter. Ich brauche auch nicht unbedingt die Präbiotika und Probiotika im Futter. Das wäre jetzt kein absolutes k.o Kriterium, aber die Bakterien überleben wahrscheinlich eh nicht alle und generell füttere ich sowas einfach gerne selber zu.
  • Schön wäre ein Ölquelle (z. B. Lachsöl, Leinöl, Lebertran), kann zur Not auch selber zugefügt werden.
  • Schön wäre, wenn nicht allzu viele künstliche Vitamine zugesetzt werden und dies vielleicht durch natürliche Produkte stattfindet. Es gibt tatsächlich Hunde, die auf die künstlichen Vitamine reagieren. Wenn ihr so ein Futter findet, dann müsste man anhand der Zutatenliste prüfen, ob man noch B-Vitamine ergänzen muss.

Meine Kriterien für Feuchtfutter – Qualität:

  • Fleischanteil mind. 70 %
  • Zusätze wie oben bei Trockenfutter
  • offene Deklaration (genaue Prozentangaben und Auflistung, welches Fleisch, was für Teile vom Tier)
  • Ohne Zusatz von künstlichen Vitaminen wäre ein Highlight. Man müsste dann nur evtl. B-Vitamine zufüttern, denn diese sind gegen Hitze sehr empfindlich. Manche Futtersorten haben auch bestimmt Inhaltsstoffe drin (natürliche), welche für die B-Vitamine zugesetzt wurden. Oft ist es auch Hefe, aber das reicht meist nicht aus und wie oben bereits geschrieben, vertragen nicht alle Hunde Hefe.
  • nach Möglichkeit kein oder möglichst wenig Kohlenhydrate (ist beim Nassfutter eher möglich und kann, wenn gewollt, dann selber zugefüttert werden)
  • Angaben von Bindemittel (natürlich, künstlich z. B. Carrageen oder Cassia Gum) wenn Bindemittel nicht angegeben ist, dann kann es vorher schon hinzugefügt worden sein, denn dann ist es nicht deklarationspflichtig. Evtl. beim Herstellen anfragen. Dosen, auf denen steht, ohne künstliche Bindemittel, sind sicher frei davon.

Allgemeines – Q wie Qualität

Es gibt Vorgaben, wie hoch die Nährstoffe sein sollten. Von daher werden meistens Vitamine zugesetzt. Ob diese Gehaltsvorgaben tatsächlich enthalten sind, könnte nur im Labor festgestellt werden. Mit den Rechnern ist es fast nicht möglich, dies alles nachzubauen, weil man gar nicht genau weiß, was nach der Verarbeitung tatsächlich übrig geblieben ist. Gehen wir mal davon aus, dass sich gute Futtermittelhersteller an die Angaben halten, dann ist das tägliche Soll gedeckt. Oft sind die Werte etwas höher, weil von Fertigfutter, die Inhaltsstoffe nicht so gut aufgenommen werden können, wie aus frischem Futter.

Generell sollte man also nicht mehr allzu viel nachhelfen mit Ergänzungen. Trotzdem könnte man, wie oben bereits geschrieben, ab und an mal etwas geraspeltes oder püriertes Gemüse hinzugeben. Auch Lachsöl oder andere Öle können in kleinen Mengen ergänzt werden. Eine gute regelmäßige Versorgung und sozusagen ein Super-Food, wären Spirulina Algen, die man unter das Futter mischen kann. Sollten spezielle Nahrungsergänzungen vonnöten sein, können diese natürlich gegeben werden (z. B. erhöhter Vitaminbedarf, Bierhefe beim Fellwechsel, Gelenkzusätze, Pro- und Präbiotika und andere relevanten Ergänzungen). Wenn keine zusätzlichen B-Vitamine enthalten sind, dann sollte man diese ebenfalls ergänzen. Dazu müsste man sich das Futter aber mal ansehen.

Qualität

Habt ihr euch schon mal mit der Qualität von Fertigfutter auseinandergesetzt?

Ich wünsche euch einen schönen Tag.

Nicole

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Xaras-dogs

 

 

 

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