Orientierung am Hundehalter
Erziehung,  Hundeabteilung

Orientierung am Hundehalter – wichtig oder unwichtig?

Es ist doch toll, wenn der Hund auf den Rückruf reagiert, wenn er sich in jeder Lebenslage abrufen lässt, da brauche ich keine Orientierung. Glaubt ihr tatsächlich, dass solche Hunde keine Orientierung an ihrem Besitzer haben? Mag sein, dass diese nicht extra trainiert wurde, sondern einfach entstanden ist. Das kann Typabhängig, Rasse abhängig und Halter abhängig sein. Jedoch ist die Orientierung da, denn ein Hund der sich überhaupt nicht an seinem Halter orientiert, lebt eher im Außenfokus und wird auch nicht in jeder Lebenslage auf den Rückruf hören.

Orientierung am Hundehalter

Ich würde sagen, Orientierung gehört genau so dazu, wie die durchhängende Leine, wenn ich will, dass mein Hund leinenführig geht. Auch für den Rückruf oder wenn er draußen andere Signale ausführen soll, gehört Orientierung dazu. Manche Hunde sind von Natur aus sehr orientiert, manche eher nicht. Das kann an der Rasse liegen, am Charakter oder der Herkunft. Kommt der Hund aus dem Tierschutz und ist nicht mit Menschen sozialisiert worden, wird es für ihn erst einmal schwer sein, sich an seinem Halter zu orientieren. Denn für die Orientierung braucht es auch Vertrauen und ein Zugehörigkeitsgefühl. Wir Menschen orientieren uns ja auch nicht an anderen, wenn wir kaum etwas mit ihnen zu tun haben oder ihnen nicht vertrauen. Warum sollte ein Hund sich an einem Menschen orientieren, der in schon zig mal im Stich gelassen hat, wenn er Hilfe gebraucht hätte oder der ihm keinerlei Sicherheit bietet.

Allerdings kann Orientierung natürlich auch trainiert werden. Das Orientierungstraining ist ein wichtiger Baustein im Training zur Leinenführigkeit. Es gibt allerdings viele verschiedene Möglichkeiten dafür. Es gibt Einsteigerübungen und es gibt Übungen, die man gut auf den Spaziergang einbauen kann. Jeder Hund ist individuell und man muss gucken, was für den jeweiligen Hund am besten passt. Das kann am besten ein Trainer vor Ort mit euch herausfinden und euch Tipps dazu geben. Trotzdem kann man natürlich auch ein wenig Vorarbeit leisten.

Woran erkenne ich einen orientierten Hund – Orientierung am Hundehalter

  • seitlicher Blick nach hinten, beim Nebenherlaufen
  • Hund baut immer wieder Blickkontakt auf
  • Ohrenstellung geht in meine Richtung
  • zuverlässiger Richtungswechsel, wenn ich umdrehe
  • Hund passt Tempo automatisch an mich an
  • bleibt stehen, wenn ich stoppe
  • schnelle Reaktion auf Signale

Verschiedene Orientierungsübungen – Orientierung am Hundehalter

  • Folgen und Mitlaufen einfangen
  • Blick einfangen
  • Flatterbandtraining
  • Zickzack laufen
  • Viereck ablaufen
  • Ich geh’ da lang

Die meisten hier aufgezählten Übungen können hier nicht ausführlich beschrieben werden, das würde zu umfangreich werden. Das Blick-einfangen könnt ihr gut beim Spaziergang üben. Am besten habt ihr ein Markerwort oder einen Clicker, damit ihr punktgenau belohnen könnt. Geht der Hund neben euch her und guckt zu euch, markert diesen Moment und belohnt ihn danach. Der Hund wird schnell verstehen, dass es gut ist, wenn er nach euch schaut. Auch im Stehen kann man das sehr gut üben. Schaut nicht direkt den Hund an, wenn er vor euch steht und beobachtet aus dem Augenwinkel, wenn der Blick zu euch geht. Genau dann markert ihr und belohnt. Danach kann man sich einfach ein bisschen umdrehen und warten, dass sich der Hund wieder in unsere Richtung dreht und uns seinen Blick schenkt. Das wären nur so kleine Einsteigerübungen, alles andere müsste mit einem Trainer besprochen werden.

Hunde, die viel im Außenfokus sind und sich am liebsten mit der Umwelt beschäftigen, fällt es schwer, sich zu orientieren. Jagdlich motivierte Hunde haben oft ein Problem mit der Orientierung, weil sie ja auch aufpassen müssen, keine Maus, Hase usw. zu verpassen. Unsere Runa ist so ein Fall. Sobald Wildgeruch in der Luft liegt, ist die Orientierung ziemlich im Hintergrund, obwohl sie es kann. Arko kann es auch, er lässt sich aber sehr leicht ablenken. Bei ihm ist der Wildgeruch alleine aber nicht das Problem, eher eine Sichtung oder frische Spur, die es aber zum Glück nicht so häufig gibt, wie Wildgeruch in der Luft. Suri ist sehr gut in ihrer Orientierung. Das haben wir aber nie explizit geübt. Sie ist so und liebt es, etwas mit mir zu tun und wartet nur darauf, dass ich was sage.

Orientierung am Hundehalter

Wie sieht es bei euren Hunden mit der Orientierung am Hundehalter aus?

Ich wünsche euch einen schönen Tag.

Nicole

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Anmerkung: geeignete ätherische Öle zur Unterstützung dieses Trainings: Zitrone (Konzentration), Pfefferminze, Lavendel (fokussierend)


 

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