Vitamine
Ernährung,  Hundeabteilung

V wie Vitamine

 

In den letzten Beiträgen der Serie bin ich schon öfter auf die Vitamine eingegangen. Da diese aber einfach wichtig sind bei der Ernährung des Hundes, gibt es heute noch mal eine Übersicht aller relevanten Vitamine und deren Wirkungsweise bzw. Vorkommen. Also los gehts.

V wie Vitamine

Vitamine gehören zu den organischen Nährstoffen. Sie übernehmen viele Aufgaben im Körper und sind daher äußerst wichtig und lebensnotwendig. Du solltest sie nicht vorbeugend zufüttern, denn das kann auch zu einer Überversorgung führen und auf eine bedarfsdeckende Zufuhr ist zu achten. Sprich, wenn du mit dem Futter die Zufuhr nicht ausreichend decken kannst, dann decke den Vitaminbedarf mit zusätzlichen Nahrungsmitteln oder Futterzusätzen. Eine Ausnahme besteht bei Krankheiten oder bei Mangelerscheinungen, dies muss aber von einem Tierarzt festgestellt werden.

Übersicht der Vitamine:

Einteilung in fettlösliche und wasserlösliche Vitamine. Fettlösliche brauchen, wie der Name schon sagt, Fett, um richtig verwertet werden zu können. Ihr kennt wahrscheinlich alle die Aussage von Eltern und Großeltern, dass man zu einer rohen Karotte, ein Butterbrot essen soll. Genau das steckt dahinter. Außerdem werden fettlösliche, auch speicherbare Vitamine genannt. Wasserlösliche Vitamine lösen sich also, wie vermutet in Wasser und somit auch beim Kochen und befinden sich dann oft im Kochwasser, dieses kann in den meisten Fällen weiterverwendet werden. Ebenso werden wasserlösliche nicht gespeichert, weil sie durch die Flüssigkeiten im Körper abtransportiert werden und ein Überschuss mit dem Urin ausgeschieden wird. In der Regel stellt also eine Überversorgung hier kein so großes Problem dar.

Wasserlösliche Vitamine:
  • Vitamin B

dazu gehören:

  • Thiamin (B1)
  • Riboflavin (B2)
  • Niacin/Nicotinsäure (B3)
  • Cholin (B4)
  • Pantothensäure (B5)
  • Pyridoxin (B6)
  • Folsäure (B9)
  • Cobalamin (B12)

weitere wasserlösliche Vitamine:

  • Vitamin C (Ascorbinsäure)
  • Vitamin H (Biotin – ehemals B 7)
Fettlösliche Vitamine:
  • A (Retinol)
  • D (Calcidriol)
  • E (Tocopherol)
  • K (Phyllochinon, Menachinon)

Aufgaben und Vorkommen

wasserlösliche:
Vitamin Vorkommen Aufgabe Unterversorgung Überversorgung
B1 – Thiamin Getreide (Vollkorn), Hefe, Gemüse und Kartoffeln, sowie Rindfleisch, Innereien, Ei, Fisch für die Nervenzellen, Energie- und KH-Stoffwechsel, Darmmotorik, Sehfunktion, Informationsverarbeitung im Gehirn, Einfluss auf Krampfanfälle und Polyneuropathien nervöse Beschwerden, Lähmungs-erscheinungen, Krämpfe, Kreislaufstörungen sehr selten, wird über Nieren und Darm wieder ausgeschieden
B2 – Riboflavin Hefe, Milch- und Milchprodukte, sowie Leber, Lunge, Herz und Fisch kommt im gesamten Organismus vor – Zellen, Organe, Übertragung von Wasser im Stoffwechsel, schützt Augen, Haut und Schleimhäute es kommt bei erwachsenen Hunden sehr selten zu einem Mangel, bei Hunden im Wachstum eher, dies kann zu Wachstums-störungen, Appetitlosigkeit, Muskelschwäche, Hautentzündungen und Trübungen der Hornhaut im Auge, führen kommt eher nicht vor, da es wieder ausgeschieden wird
Niacin Fleisch, Hefe und Getreide Stoffwechselvorgänge im Körper, Energiestoffwechsel, wirkt regulierend auf den Blutzucker Appetitlosigkeit, entzündliche Veränderungen der Haut und der Schleimhäute, Zunge kann sich dunkel verfärben wird ausgeschieden
Cholin Fleisch, Geflügel und Fisch, sowie Milchprodukte, Eier, Hefe und Sojaschrot, Brokkoli, Samen, Nüsse und Vollkorngetreide fördert Gehirn- und Leberfunktion, sowie Atmung, Blutdruck und Herzschlag. Unterstützt die Übertragung der Signale auf die Muskeln. Möglicherweise Einfluss auf Depression. Störungen des Bewegungsapparates und der Leber. Blutgerinnungszeit verzögert, Ein Zuviel wird ausgeschieden
Pantothen-

säure

Niere, Leber, Herz und Eier Beteiligung an Stoffwechselvorgängen, Bildung von Hormonen in der Nebennierenrinde Wachstumsstörungen, Hautentzündungen, Haarausfall, Magen-Darmentzündungen, Nervenstörungen und Anämie wird ausgeschieden
B6 – Pyridoxin Leber, Fleisch und Milchprodukte, sowie Kartoffeln, Getreide und Hülsenfrüchte wichtig für Stoffwechsel von Eiweiß und Aminosäuren, unterstützt Vernetzung von Bindegewebe, die Blutgerinnung und Immunabwehr Appetitverlust, Leistungsabnahme, Schleimhaut-entzündungen,
erhöhte Infektions-anfälligkeit. Anämien, Wachstums- und Kreislaufstörungen
tritt kaum auf, in seltenen Fällen kann es zu Lähmungs-
erscheinungen und Nervenstörungen führen
B9 – Folsäure Hefe und Leber, sowie alle grünen Blattgemüse DNA-Stoffwechsel, Zellerneuerung, Schutz von Herz-Kreislauf-System kommt sehr selten vor, da es von Hunden auch selbst produziert werden kann, wenn dann kommt es zu Appetitmangel, erhöhte Infektanfälligkeit, verzögerte Antikörperbildung wird ausgeschieden
B12 – Cobalmin Niere, Herz und Leber, Ei, Fisch Bildung roter Blutkörperchen, Eiweißstoffwechsel, Störungen des Nervensystems, Blutarmut, erhöhte Fettgehalte in der Leber wird ausgeschieden
Biotin Hefe, Niere sowie Leber, Milchprodukte und Eigelb Bestandteil von Enzymen, Bedeutung für den Stoffwechsel von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten, für die Bildung von Keratin ein Mangel ist bisher nur bekannt, bei übermäßiger Verfütterung von rohem Eiklar oder sprüh getrocknetem Eipulver (enthält Avidin, was die Biotin-Aufnahme hemmt – mehr darüber könnt ihr hier nachlesen) ein Mangel zeigt sich durch glanzloses, sprödes u. trockenes Fell, vermehrte Schuppenbildung und Störungen der Verhornung. Juckreiz, Haarausfall, wird ausgeschieden
Vitamin C Hagebutten, Cranberrys und Acerola Antioxidant – kann Wachstum von Krebszellen verlangsamen, Stärkung des Immunsystems, Gelenkstoffwechsel (v.a. bei Arthrose und Arthritis)
für den Kalziumstoffwechsel, Kollagenynthese, Aufbau von Bindegewebe, bildet Botenstoffe und Hormone, unterstützt die Eisenaufnahme
wenn Hunde MSM oder Heilpilze erhalten, sollte eine kleine Menge Vit.C ergänzt werden (Hagebuttenpulver) damit die Stoffe besser aufgenommen werden können
wird von Hunden selber hergestellt, kann aber bei Bedarf noch extra zugeführt werden (siehe antioxidative Wirkung) wird ausgeschieden
fettlösliche:
Vitamin Vorkommen Aufgabe Unterversorgung Überversorgung
Vitamin A Leber, Lebertran und Eier, Käse, grüne Salate, Möhren, Spinat, Kürbis und Süßkartoffeln unterstützt fetale Entwicklung und das Sehvermögen sowie das Knochenwachstum, Immun- und Zellfunktion, schützt Haut und Schleimhäute, unterstützt Gehirnfunktion, Lernen und Verhalten, Produktion von Antikörpern der weißen Blutkörperchen brüchige Schleimhäute, Ataxien, Koordinationsstörungen, Wachstumsstörungen, Ausfälle des Seh- und Hörnervs, Bindehautentzündung, Gewichtsabnahme, Hornhauttrübung, erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und Parasiten, Nerven-
schädigungen,
Hautläsionen, Knochenstoffwechsel-
störung
geringe Gewichtszunahme, Appetitlosigkeit, Übererregbarkeit, Bewegungsstörung, Gelenkschmerzen, Schmerzempfindlichkeit, Abbau von Knochensubstanz, Frakturneigung der Knochen, schuppiges, stumpfes Fell
Vitamin D Leber, Lebertran und Fisch, Fischöl, sowie Milch, Butter, Eier und Getreide-sprossen beeinflusst den
Ca-P Stoffwechsel, Knochenhormon, stärkt das Immunsystem und hat eine nachgewiesene
Antikrebswirkung,
macht gute Laune
und unterstützt die Bauchspeicheldrüse bei der Insulinausschüttung
ungenügende Mineralisierung des Skeletts, Entkalkung, Knochenweichung, Rachitis, Wachstumsstörungen, verringerte Muskelkraft Verkalkung in den Blutgefäßen, Polyurie, blutige Durchfälle, Anstieg der Ca und P-Gehalte im Blut
Vitamin E Getreidekeime und Getreidekörner, sowie Getreide-nachprodukte Kokosöl, Fisch, Fenchel, Spinat und Butter ist ein Antioxidans und unterstützt den Fettstoffwechsel sowie den Muskelaufbau, fördert Gesundheit von Herz und Kreislauf und beeinflusst den Aufbau der DNS Herzmuskelschwäche sowie Ausfall der Skelettmuskulatur, bei jungen Hunden kommt es zu einer schlechten Entwicklung, Herzschwäche sowie Bewegungsstörungen es gibt kaum Symptome einer Überversorgung, da Vit. E gut aufgenommen und vom Körper akzeptiert wird.
Vitamin K Fisch, Blattgemüse, Geflügelfleisch und Leber, sowie Milchprodukte für die Blutgerinnung und Blutstillung, wichtige Aufgaben in der Leber sowie Unterstützung der Proteinsynthese kann vom Hund selber produziert werden, kommt nur vor bei Pankreasinsuffizienz oder einem Lipasemangel. Auch die Aufnahme von Rattengift löst einen Mangel aus, weshalb es zu der verzögerten Blutgerinnung kommt. Ein Überschuss kommt eigentlich nie vor, K wird ausgeschieden

Vitamine

Habt ihr euch mit dem Thema schon mal beschäftigt?

Ich wünsche euch einen schönen Tag

Nicole

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